FCB eiskalt erwischt: 0:5-Niederlage in Paderborn

FCB-Cheftrainer Dietmar Hirsch war nach dem Abpfiff bedient: „Wir waren gar nicht da, das war nichtmal ein Testspiel, sondern sah eher wie ein Freundschaftsspiel aus. Wir haben gar nicht so viele Chancen aus dem Spiel heraus zugelassen, sondern haben die Zweikämpfe im Mittelfeld nicht angenommen und uns rundspielen lassen. Drei Tore fangen wir uns durch Standardsituationen, eins legen wir dann noch selber auf. Wir haben uns hier heute durch eine Nicht-Leistung selbst geschlagen.“ Als einzig positiven Aspekt sah Hirsch die über 100 Anhänger des 1. FC: „Da müssen wir uns bedanken und zugleich entschuldigen, sie haben uns bis zum Schluss unterstützt. Aber das war heute überhaupt nichts von uns.“ 

Hirsch bot mit Dominik Klann, Kelvin Lunga, Haris Mesic und Willi Reinicke vier neue Akteure gegenüber dem 3:2 Erfolg gegen Wegberg-Beeck am letzten Spieltag in der Startformation auf. Mesic musste aufgrund von Personalmangel zum ersten Mal in der Innenverteidigung ran. Vor 754 Zuschauern zeigten die „Schwatten“ dann eine Partie zum abgewöhnen. Keinen einzigen Torschuss verbuchte der 1. FC in Durchgang eins, die Gastgeber hingegen brachten zehn Abschlüsse auf das Tor von FC-Keeper Lucas Fox. Allen voran Adrian Bravo Sanchez drehte mächtig auf, markierte per direktem Freistoß aus dem rechten Halbfeld das 1:0 (16.) und bediente per Freistoßflanke Tristan Zobel, der zum 2:0 einköpfte (33.). Fünf Minuten vor der Halbzeitpause erhöhte Bravo Sanchez nach einem kapitalen Bock der FC-Defensive mit einem tollen Lupfer auf 3:0 (40.).

In der Halbzeitpause reagierte Hirsch und brachte Mergim Fejzullahu, Gino Windmüller, sowie Bogdan Shubin für Florian Mayer, Dominik Klann und Jan Holldack in die Partie, zudem beorderte er Kelvin Lunga neben Willi Reinicke ins Sturmzentrum. Doch der gewünschte Effekt blieb aus. Martin Ens köpfte nach einem Eckball von Bravo Sanchez zum 4:0 ein (53.) und 20 Minuten vor dem Ende konnte Lucas Fox einen ansatzlosen Schuss von Bravo Sanchez zunächst stark parieren, doch Jascha Brandt, Bruder von BVB-Akteur Julian Brandt, staubte zum 5:0 Endstand ab (72.). Ein Freistoß neben das Tor von Brian Campman (60.), sowie ein Versuch von Bogdan Shubin (83.) waren die einzigen beiden Torabschlüsse des 1. FC über die gesamte Spielzeit.

Dass wichtige Spieler wie Torjäger Malek Fakhro nicht mitgewirkt haben, ließ Hirsch als Ausrede nicht gelten: „Das ist gar kein Argument. Wir haben einen breiten Kader, jeder will spielen und da gibt es überhaupt keine Ausreden. Wir waren schlecht, teilweise bodenlos und das hat nichts mit dem Personal zu tun, sondern mit der Einstellung. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir in vier Tagen Training relativ schnell die Köpfe wieder hochbekommen, weil mit dem Spiel haben wir uns doch schon viel wieder selbst umgestoßen.“