Offizielle Internetseite 1. FC Bocholt 1900 e. V.
Menü

Foto: Monika Gajdzik

Interview
Mittwoch, 01.02.2023 20:08 Uhr

Dario Schumacher: „Erfahrung ist in dieser Liga sehr wichtig!“

Dario Schumacher kam im Sommer 2021 als Kapitän vom Bonner SC nach Bocholt und ist damit Teil der Aufstiegsmannschaft. Wir haben uns mit dem 29-jährigen zum Interview getroffen.

Hey Dario! Schön, dass du dir die Zeit nimmst. Wo und wann hast du denn mit dem Fußball angefangen?
Dario Schumacher: „Das war in Bedburg beim BBV. Da war ich fünf Jahre alt. In der U15 bin ich dann zu Alemannia Aachen gewechselt und habe dort dann im Nachwuchsleistungszentrum gespielt.“

War deine Position schon immer im zentralen Mittelfeld?
„Früher habe ich tatsächlich erst Stürmer gespielt, dann wurde ich ins linke Mittelfeld gepackt und habe dann eigentlich fast die ganze Jugend außen gespielt. Irgendwann, ich glaube in der U19 erst, wurde ich dann ins Zentrum gestellt. Mir wurde gesagt, dass ich eine gute Übersicht habe und das Spiel gut lesen kann. Außen sei ich dann eher verloren und im Zentrum wäre ich für die Mannschaft wichtiger. Daher kam die neue Position.“

Deinen ersten Profivertrag hast du in Aachen bekommen?
„Genau. Als U19-Spieler für die 3. Liga, in der Aachen damals gespielt hat. Erstmal war es eine große Umstellung von den Junioren zu den Senioren. Und es war ein sehr wildes Jahr, weil der Verein damals insolvent gegangen ist. Das war eine Chaos-Saison, aber trotzdem war es mega cool in einem so großen Stadion zu spielen als 19-jähriger. Die Zeit hat mich auf jeden Fall sehr geprägt.“

Was hat dich dort besonders geprägt? „Man hat viel von älteren Spielern gelernt. Zum Beispiel von Albert Streit und da muss ich sagen, ist seine Außendarstellung vielleicht etwas verfälscht. Er hat den jungen Spielern sehr viel geholfen, hat viel mit uns geredet. Ich kann nichts schlechtes über ihn sagen. Er hat uns gute Tipps gegeben.“

Von Aachen ging es für dich dann zur U23 von Schalke…
„Im ersten Jahr durfte ich viel mit den Profis trainieren. Im DFB-Pokal war ich dann auch einmal im 19er-Kader. In den 18er-Kader habe ich es dann nicht geschafft, weil der angeschlagene Spieler dann doch fit war. War aber eine coole Erfahrung bei den Profis dabei zu sein. Damals spielten dort zum Beispiel Julian Draxler und Sead Kolasinac. Trainer war damals Jens Keller. Rückblickend eine richtig tolle Zeit. Drei Jahre war ich auf Schalke.“

Als Mannschaft sind wir, glaube ich, auch jetzt noch einmal stärker zusammengewachsen. Das ist extrem wichtig. Ich bin daher optimistisch, dass es in der Rückrunde gut laufen wird für uns.

Dario Schumacher

Wie ging es dann für dich weiter?
„Ich bin dann zum Bonner SC gewechselt. Der Verein wollte mich damals unbedingt haben. Ich glaube, da habe ich mich auch nochmal viel weiterentwickelt und bin zu einem etablierten Regionalliga-Spieler geworden. Ich habe da gelernt, Verantwortung zu übernehmen, Kapitän zu sein, voran zu gehen. Zwischendurch war ich noch ein Jahr bei Rot Weiß Oberhausen, wo wir auch wieder Vize-Meister wurden. Dann ging es über Bonn nach Bocholt.“ 

Wie bewertest du deine Zeit bisher rückblickend im Verein?
„Der Verein ist ganz gut aufgestellt, aber da ist noch viel Arbeit zu erledigen. Ich bekomme das ja jetzt auch aus anderen Perspektiven mit. Es ist ein schwieriger Prozess, alles von jetzt auf gleich umzustellen. Ich hoffe, dass wir uns in der Regionalliga halten und dann alles weiterentwickelt werden kann.“ 

Der Klassenerhalt ist also das große Ziel?
„Ja, auf jeden Fall. Alles andere wäre glaube ich auch nicht realitätsnah. Wir müssen als Aufsteiger so viele Punkte holen wie möglich, um das erste Jahr zu überstehen. Im zweiten Jahr kann man dann vielleicht einen oberen Mittelfeldplatz anstreben und sich in dieser Liga etwas anders orientieren.“

Wie sehen deine persönlichen Ziele aus?
„Ich möchte der Mannschaft mit vielen Spielminuten helfen. Aus den vielen Jahren, in denen ich Regionalliga spielen durfte, verfüge ich über eine gewisse Erfahrung. Am liebsten so viele Spiele machen wie möglich.“ 

Trotz Aufstieg gab es einige Veränderungen im Kader. Welchen Eindruck machen die Neuzugänge auf dich?
„Die Veränderungen mussten halt leider auch sein. Die Regionalliga ist noch einmal etwas anderes als die Oberliga. Generell machen die Neuzugänge aber einen guten Eindruck. Als Mannschaft sind wir, glaube ich, auch jetzt noch einmal stärker zusammengewachsen. Das ist extrem wichtig. Ich bin daher optimistisch, dass es in der Rückrunde gut laufen wird für uns.“

Foto: Monika Gajdzik

Du sprichst es schon an: Was erwartest du für eine Rückrunde?
„Wir haben jetzt gelernt, das wir in dieser Liga auch Spiele verlieren werden. Aber wenn wir die Spiele konzentriert angehen, bin ich davon überzeugt, dass wir das große Ziel Klassenerhalt packen werden. Am Ende der Saison werden wir über dem Strich stehen.“ 

Du hast inzwischen auch eine Doppelrolle im Verein. Was sind deine anderen Aufgaben?
„Ich helfe bei der Vermarktung und beim Sponsoring. Ich versuche, neue Sponsoren zu gewinnen und zum Beispiel Netzwerkabende zu veranstalten. Der Austausch mit den Unternehmen ist uns wichtig, damit der Verein noch mehr an Bedeutung gewinnt hier in der Region. Ich fahre dann auch zu den Unternehmen hin, die den Verein unterstützen wollen.“ 

Was machst du sonst noch gern in deiner Freizeit?
„Da ich bei ROSE Bikes arbeite, fahre ich sehr gerne Fahrrad. Oder auch auf dem Motorrad. Und ich verbringe auch gern einfach mal Zeit mit meiner Frau und meinem Hund, spazieren gehen im Wald. Ein bisschen entspannen.“

Vielen Dank für das Interview, Dario!