1. FC Bocholt mit Remis bei Fortuna Köln
98 Minuten geführt, doch am Ende lediglich einen Punkt mitgenommen. Der 1. FC Bocholt hatte das Spitzenspiel des achten Spieltages in der Regionalliga West bei Fortuna Köln lange Zeit in der Hand und durch einen Treffer von Jonas Carls in der 13.Minute mit 1:0 geführt, Luca Majetic begrub die Hoffnungen auf einen Auswärtssieg jedoch mit seinem Ausgleichstreffer in der 98.Minute. Unterm Strich steht für die Elf von Teamchef Christopher Schorch dennoch ein Punktgewinn beim Spitzenteam aus Köln. Der FCB beendete die Partie aufgrund einer gelb-roten Karte für Maximilian Adamski (66.) zu zehnt.
Schorch und sein Trainerteam nahmen in Köln - gegenüber der 0:2-Niederlage gegen die Sportfreunde Siegen- drei Änderungen in der Startformation vor. Kapitän Jan Holldack, Jonas Carls sowie Philipp Hanke rotierten in die erste Elf, dafür nahmen Nicolas Hirschberger und Patrick Kurzen zunächst auf der Bank Platz. Paul Donner, der gegen Siegen ebenfalls gestartet war, fehlte rot-gesperrt.
120 Bocholter unter den 2369 Zuschauern im altehrwürdigen Südstadion sahen einen 1. FC Bocholt dem im 3-1-4-2 System die ersten 25 Minuten in Durchgang eins gehörten. Griffig und bissig in den Zweikämpfen, hellwach mit wenig Fehler im Kombinationsspiel präsentierten sich die „Schwatten“ in der Anfangsphase der Begegnung. Nach einem ersten Abschluss von Johannes Dörfler in die zweite Etage (3.) sollte auch gleich der erste gelungene Angriff sitzen. Als sich Kölns Tom Geerkens einen Fehler im Spielaufbau erlaubte, schaltete Maximilian Adamski schnell und leitete das Leder weiter. Arnold Budimbu ließ Holldacks Ball clever durch sodass Jonas Carls aus dem Rückraum anrauschen und das 1:0 erzielen konnte, Carls‘ erstes Saisontor war noch leicht abgefälscht (13.). Bezeichnend für die Bocholter Stärke im ersten Durchgang war, dass Köln erst ab Minute 25 besser in die Partie kam und erste Torabschlüsse verzeichnen konnte. Enzo Wirtz‘ Kopfball-Aufsetzer (26.) und Hamadi Al-Ghaddiouis Drehschuss (29.) sollten Fox aber vor keine Probleme stellen. Allgemein war die Fortuna nun präsenter in der Bocholter Hälfte, konnte sich aber keine zwingenden Chancen erspielen, denn die FCB-Defensive leistete hervorragende Arbeit in der ersten Halbzeit. Nachdem Holldack an der Strafraumkante noch einmal Maß nahm, aber zu hoch zielte, (37.) und Wirtz keinen Druck hinter seinem Kopfball bekam (45.) bat Schiedsrichter Nils Hasse zur Halbzeitpause.
Sowohl Christopher Schorch als auch Köln-Coach Matthias Mink schickten ihr Team unverändert in die zweiten 45 Minuten in die die Fortunen den etwas besseren Start erwischten und Wirtz seinen ersten Abschluss über das Tor verzog (48.). Kurz darauf sorgten die Fortuna-Anhänger aufgrund angebrannter Pyrotechnik für eine rund zehnminütige Spielunterbrechung. Nachdem der Ball wieder rollte bereitete dann Maximilian Adamski den Bocholtern einen Schockmoment indem er sich eine gelb-Rote Karte einhandelte. Zunächst sah Adamski gelb aufgrund eines Handspiels, kurz danach holte er Kölns Rafael Garcia an der Mittellinie von den Beinen (66.). Doch die nominelle Überlegenheit der Kölner sollte nicht lange weilen, denn fünf Minuten später tat es Fortunas Adrian Stanilewicz Adamski gleich und wurde von Hasse ebenfalls mit gelb-rot vorzeitig zum duschen geschickt (70.).
Die Gastgeber übernahmen das Spiel im Folgeverlauf, schnürten den FCB weitestgehend in der eigenen Hälfte ein und wurden gefährlicher. Nico Thier prüfte Lucas Fox und beim anschließenden Eckball reagierte Bocholts Keeper glänzend gegen einen Kopfball von Wirtz (75./76.) Auf Seiten der Bocholter brachte Ex-Fortune Stipe Batarilo mit einem Versuch aus 18 Metern etwas Entlastung der das Außennetz traf (80.) Wie zu erwarten gab es aufgrund der Unterbrechungen satte 14 Minuten Nachspielzeit in denen der 1.FC sich vehement gegen den späten Ausgleichstreffer wehrte und Köln weiter Druck machte. In der 98. Spielminute hielt das FCB-Abwehrbollwerk dann nicht mehr Stand und nach einem Eckball traf Luca Majetic zum 1:1-Ausgleich. In den Schlussminuten gab es noch Torraumszenen auf beiden Seiten, ein Treffer sollte aber nicht mehr fallen.