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Foto: Monika Gajdzik

Interview
Sonntag, 25.09.2022 12:13 Uhr | Benjamin Kappelhoff

„Am Hünting müssen wir eine Macht werden!"

Knapp 200 Oberliga-Spiele, 60 Regionalliga-Matches, knapp ein Dutzend Drittliga-Spiele und sogar ein Einsatz in Liga 2: Florian Abel hat in seiner fußballerischen Laufbahn viel gesehen. Der 33-Jährige spielt bereits seit 2018 am Bocholter Hünting und stieg mit den Schwatten im Sommer in die Regionalliga West auf. Für die Ausgabe der AM BALL gegen seinen Ex-Verein Alemannia Aachen, für den er zwei Jahre spielte, haben wir uns mit ihm zum Interview getroffen. Wir sprechen unter anderem über die aktuelle Situation in der Liga und seinen Ex-Club vom Tivoli.

Flo, nach sieben Spielen stehen für euch bisher fünf Zähler auf dem Konto. Die reichen allerdings nur für Platz 16. Würdest du trotzdem sagen, dass ihr in der Regionalliga angekommen seid?
Florian Abel: „Ja, sind wir. Wir müssen den positiven Trend der letzten Spiele fortsetzen, aber natürlich dabei Punkte einfahren. Vor allem am Hünting müssen wir eine Macht werden! Die Gegner müssen großen Respekt davor haben, nach Bocholt zu kommen.“

Du hast selbst zwei Jahre in Aachen am Tivoli gespielt. Wie hast du diese Zeit in Erinnerung?
„Die Zeit in Aachen war mit die schönste Zeit meiner Fußball-Laufbahn. Sportlich gesehen hatte ich in den zwei Jahren zwar sehr sehr viel Pech durch schwere Verletzungen. Aber ein Teil dieses fantastischen Vereins gewesen zu sein, verbinde ich mit sehr viel Stolz. Die Alemannia gehört einfach mindestens in die zweite Liga!“

Hast du noch Kontakt zu Aktiven oder Funktionären in Aachen?
„Aus der aktuellen Mannschaft habe ich leider mit niemandem zusammen gespielt. Ich freue mich aber auf einige Leute, die ums Team herum arbeiten, denn die machen den Verein zu dem, was er ist. Mit einigen Spielern aus der damaligen Mannschaft, wie zum Beispiel Kevin Behrens (aktuell Union Berlin) oder Marco Neppe (technischer Direktor bei Bayern München) stehe ich regelmäßig noch in Kontakt, weil uns die Zeit in Aachen durch viele tolle Erinnerungen sehr verbindet! Sogar die WhatsApp-Gruppe der Mannschaft existiert noch. Aber auch Basti Wirtz (gegen Aachen übrigens im Stadion), seitdem einer meiner engsten und besten Freunde, stammt aus der damaligen Mannschaft.“

Ich blicke bisher auf eine tolle Laufbahn zurück und ich freue mich auf das, was noch kommt!

Florian Abel

Beim 1. FC Bocholt gehst du mittlerweile in dein fünftes Jahr. Wie siehst du die Entwicklung des Clubs in den letzten Jahren?
„Es hat sich in den letzten Jahren einiges verändert im Verein, aber auch drumherum. Symbolisch sind die Zuschauerzahlen und auch die Fanszene, die entstanden und gewachsen ist. Abgesehen von den Heimspielen fallen mir da aber auch die Spiele in Velbert und Münster ein, wo wir toll unterstützt wurden. Die Professionalität im Club schreitet immer weiter voran, aber man muss das ganze auch mit Verstand und Ruhe angehen. Wir können uns aber natürlich noch nicht mit etablierten Vereinen der Regionalliga vergleichen, da wir ein Neuling sind. Wichtig ist, dass man nie vergisst, wo man herkommt und dass man weiter fördert, was den Verein ausmacht - nämlich das persönliche, familiäre Miteinander im Verein.“

Was machst du eigentlich, wenn du nicht auf dem Fußballplatz stehst?
“Hauptberuflich bin ich Firmenkundenberater bei einer Bank. Viel Freizeit bleibt nicht, aber die wenige Zeit nutze ich dann mit meiner Partnerin und meinem Hund, um abschalten zu können. Familie und Freunde dürfen natürlich auch nicht zu kurz kommen.“

Du gehörst mit 33 zu den Erfahrensten im Team. Welchen Stellenwert hatte der Regionalliga-Aufstieg mit dem 1. FC in deiner Laufbahn?
„Aufstiege sind immer etwas ganz Besonderes in einer Karriere, an die man sich immer wieder gerne erinnern wird. Vor allem aber auch an das gesamte Team, das den Verein in die Regionalliga gebracht hat.“

Erzielte gegen Wattenscheid 09 seinen ersten Regionalliga-Treffer im Dress des FCB: Florian Abel. Foto: Monika Gajdzik

Wie stehen die Chancen, dass du deine Karriere vielleicht sogar am Hünting beenden wirst?
„Ich fühle mich sehr, sehr wohl in Bocholt und ich will weiter mit guten Leistungen vorangehen und zusammen mit dem Team und dem Verein den Klassenerhalt schaffen. Wie es dann weitergeht, das werden wir dann sehen. Letztendlich bin ich aber topfit und möchte dabei helfen, den Verein in der Regionalliga zu etablieren!“

Du bist gestandener Regionlliga-Kicker und hast viel erlebt. Davon träumen viele Kids, auch in der Jugend beim 1. FC. Was würdest du diesen Jungs mit auf den Weg geben, damit auch sie sich diesen Traum erfüllen können?
„Spaß beim Fußball ist das allerwichtigste. Ohne Spaß funktioniert nichts. Letztendlich gehört aber auch sehr viel Ehrgeiz und Fleiß dazu, aber auch jede Menge Glück. Hinzu kommt der Glaube an sich selbst und an seinen Traum, gepaart mit einer gewissen Ehrlichkeit zu sich selbst und Demut. Ich blicke bisher auf eine tolle Laufbahn zurück und ich freue mich auf das, was noch kommt!“

Danke für das Interview, Flo!